20 Jahre Abendrennen, 125 Jahre VMC Möhlin
MÖHLIN aw. – Gleich zwei radsportliche Jubiläen gibt es zurzeit in Möhlin zu feiern.
Zum 20. Male finden seit anfangs April auf der Chilli-Rundstrecke die Dienstag-Abendrennen statt. Und der VMC Möhlin, einer der grösseren Vereine Möhlins, wird in diesem Jahr 125 Jahre alt. Mit einem Rundstreckenrennen am 21.Mai, das als Aargauer Meisterschaft gilt, und mit zwei Etappen Ankünften des GP Rüebliland anfangs September wird dieses Jubiläum begangen.
2004 wurden in Möhlin erstmals die Dienstagabend-Rennen ausgetragen. Hinter diesen Rennen steht Swiss Cycling beider Basel. «Wir hatten während vielen Jahren in Kaiseraugst eine Rundstrecke, auf der wir Trainingsrennen austrugen. Leider wurde dieses Gebiet überbauen und in Möhlin fanden wir im Gebiet Chili eine ideale Rundstrecke», berichtet Andreas Wild, der Präsident der Basler Radsportler.
Andreas Wild war sich von Anfang an bewusst, dass ohne lokale Verankerung in Möhlin keine Radrennen ausgetragen werden können: «Eine Aufgabenteilung hat sich eingependelt. Wir Basler machen die Vorarbeit und stellen die Streckenposten. Aus Möhlin und dem Fricktal bekommen wir Unterstützung durch den VMC Möhlin und Swiss Cycling Fricktal. Sie stellen die Jury und helfen bei der Infrastruktur.
So ist auch der Samariterverein Möhlin vor Ort, wenn die Rennfahrer ihre Runden drehen und es zu Unfällen kommen sollte. Bisher hatten die Samariter glücklicherweise wenig zu tun. Dies ist nicht selbstverständlich. Seit dem 4. April und noch bis am 2. Mai stehen jeden Dienstag rund 70 Radsportlerinnen und Radsportler am Start. «Die beachtlichen Teilnehmerfelder zeigen, dass diese Trainingsrennen
beliebt sind. Sie werden sowohl von Neueinsteigern wie auch von Routiniers genutzt», weist Andreas Wild auf die Bedeutung dieser Prüfungen hin.
Schüler und Routiniers
Während die Rennen für die Schüler die ersten Schritte im Leistungssport sind, dienen sie Routiniers dazu, besser in Form zu kommen. So war beim dritten Abendrennen diese Woche mit Joel Roth ein absoluter Spitzenfahrer am Start. Der Aargauer ist zwar kein reiner Strassenfahrer, sondern feierte seine Erfolge bisher vor allem als Mountainbiker. So war der Kölliker, der am Dienstag mit dem Auto bis
nach Frick fuhr und von dort mit dem Velo nach Möhlin zum Start des Abendrennens Pedalte, im letzten Jahr Europameister in der Kategorie U-23. Ein Abstecher an ein Strassenrennen war für den 23jährigen Roth, der als einer der kommenden Stars in der Schweizer Mountainbike-Szene gilt nichts Aussergewöhnliches: «Als Mountainbiker muss man immer an der Technik feilen. Aber die Ausdauereinheiten, die auch wichtig sind, macht man mit auf der Strasse mit dem Rennvelo. Deshalb bin ich froh um Startgelegenheiten wie die Abendrennen von Möhlin». Roth fuhr am Dienstag nicht nur mit, sondern gehörte auch der Dreierspitze mit dem Fricktaler Iwan Hasler (Gipf-Oberfrick) und dem Baselbieter Nils Landenberger (Niederdorf), einem anderen Biker an. Diese drei Fahrer dominierten das Rennen vom Dienstag. «In den Sprints waren Hasler und Landenberger, der den Sieg holte, stärker als ich. Aber mit dem dritten Platz bin ich mit dem Abstecher auf die Strasse zufrieden.
Von Anfang an dabei
Ein Mann der ersten Stunde ist der seit vielen Jahren in Basel wohnhafte Christian Eminger. Der in Birr im Aargau aufgewachsene, inzwischen 58-jährige Eminger war in jungen Jahren auch als Eisschnellläufer unterwegs und vertrat sein Heimatland Österreich zwischen 1984 und 1994 dreimal an Olympischen Winterspielen. Die Teilnahme an Radrennen gehörte im Sommer immer zu seinem Trainingsprogramm. «Ich war schon bei den Abendrennen in Kaiseraugst dabei und freue mich auch jetzt noch, dass es in Möhlin diese Trainingsrennen gibt». Als Senior im Feld geht Christian Eminger allerdings keine Risiken mehr ein. Deshalb gehörte er am Dienstag schon früh zu den Ausgeschiedenen: «Die Gangart am dritten Abendrennen war schnell. Einige Fahrer hatten damit Mühe und es gab deswegen immer wieder brenzlige Situationen. Das bewog mich, das Rennen vorzeitig zu
beenden». Während es sich Routiniers wie Eminger leisten können, vorzeitig das Rennen zu beenden, sind die Abendrennen von Möhlin, die nun noch zweimal, nämlich am 25. April und am 2. Mai ausgetragen werden, für die Lizenzfahrer wichtig. Sie sind nicht mehr wegzudenkende Vorbereitungsprüfungen für höhere Aufgaben.
Aargauermeisterschaft und Rüebliland-Etappen zum Jubiläum
Höhere Aufgaben sind auch das am 21. Mai auf der gleichen Strecke wie die Abendrennen stattfindende Rundstreckenrennen sowie die beiden am Samstag, den 9. September, in Möhlin endenden Etappen des GP Rüebliland. Diese Radsportanlässe werden vom VMC Helvetia Möhlin aus Anlass des 125-Jahr-Jubiläums durchgeführt. Das auf der gleichen Rundstrecke wie die Abendrennen ausgetragene Rundstreckenrennen vom 21. Mai zählt nicht nur zum diesjährigen Fricktaler Cup der Radsportler, sondern wird für die Lizenzierten auch als Aargauermeisterschaft gewertet. Wer an den Trainingsrennen vom Dienstagabend teilgenommen hat, hat mit seinen erworbenen Streckenkenntnissen am 21. Mai, beim Jubiläumsrennen des VMC Möhlin, sicherlich einen Vorteil.
Text vom August Wiedmer